„Werde gut darin zwei
Dinge auszudrücken:
Das, was in dir los ist und
was dein Leben schöner machen würde.“

Marshall B. Rosenberg

 

Wertschätzende Kommunikation – das Wesentliche sagen und hören

Mit diesem Zitat drückt der Entwickler der Wertschätzenden Kommunikation, die auch „Gewaltfreie Kommunikation“ genannt wird (kurz: GfK), in einfacher Sprache aus, worum es im Kern geht. Die GfK ist eine bedürfnisorientierte Kommunikations- und Konfliktlösungsmethode, die darauf abzielt, das soziale Miteinander von Menschen zu verbessern. Selbst in schwierigen Situationen bleibt ein konstruktives Miteinander möglich.

Der Entwickler der GfK

Dr. Marshall B. Rosenberg (1934 – 2015) war ein international anerkannter Mediator und klinischer Psychologe. Aufgewachsen in einer gewalttätigen Umgebung im Getto von Detroit, interessierte Rosenberg sich schon früh für die tieferen Ursachen von Gewaltbereitschaft. Seine Erkenntnisse bilden die Grundlage der GfK. Sein Lebenswerk breitet sich unablässig auf der ganzen Welt weiter aus und erfreut sich größter Popularität.

Ausgangslage

In der Regel haben wir alle während unserer Sozialisierung gelernt, unser menschliches Potenzial einzuschränken. Wir haben gelernt, uns durchzusetzen und im Konkurrenzkampf der Beste sein zu wollen, wir haben gelernt uns anzupassen, um Sanktionen zu vermeiden. Wir haben auch gelernt, unsere Gefühle zu verbergen und uns ein „dickes Fell zugelegt“, um uns vor dem Urteil anderer Menschen schützen.

Unsere Sprache führt oft zu Verletzungen, Vorwürfen und Distanz. Das hat viel mit Denken in Begriffen wie Schuld, Recht und Unrecht zu tun.

Während der Beschäftigung mit der GfK beginnt für viele Menschen ein (Um-)Lernprozess, der gewohnte Muster in Frage stellt.

 

Grundannahmen der GfK

  • Jeder Mensch strebt nach der Erfüllung seiner Bedürfnisse. Dadurch wird sein Verhalten bestimmt.
  • Die eigenen Bedürfnisse sind genauso wichtig wie die anderer.
  • Menschen tragen gerne zum Wohle anderer bei, wenn sie es freiwillig tun können.
  • Menschen kooperieren gerne, solange sie darauf vertrauen, dass ihre Anliegen und Bedürfnisse ebenso Berücksichtigung finden wie die anderer.
  • Jede Form von Vorwurf, Angriff und Urteil ist ein Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse.
  • Jeder Mensch hat Ressourcen und Fähigkeiten, mit denen er in Berührung kommt, wenn ihm einfühlsam zugehört wird.

Die innere Haltung

In der GfK findet eine bestimmte innere Haltung ihren sprachlichen Ausdruck. Diese Haltung ist geprägt von Wertschätzung und Respekt, Offenheit und Einfühlungsvermögen sich selbst und anderen Menschen gegenüber. Diese Ausrichtung beinhaltet die Bereitschaft die Verantwortung für die eigenen Reaktionen, Gefühle und Bedürfnisse zu übernehmen und anderen ihre Verantwortung für sich selbst zu überlassen.

Mediation und GfK

Um deeskalieren auf einen Konflikt einzugehen, ist das Modell und die Haltung der GfK ein sehr hilfreiches Werkzeug. Das Ziel der Mediation, die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse zu klären und den Umgang miteinander zu verändern und sich zu einigen, wird mit dem Einsatz der GfK effektiv erreicht. Die empathische, wertschätzende innere Haltung der vermittelnden Person trägt maßgeblich zur Entspannung des Konfliktes bei. Die Konfliktparteien benötigen keine Vorkenntnisse.